Die Geschichte des Gutshauses ist eng mit der des Ortes Mühlenhof verwoben. Sie beginnt mit der Anlage eines Pachthofes durch das Kloster Dobbertin, den seitdem stetig wechselnde Pächtern bewirtschafteten. Unter ihnen Adelige, Oberhauptmänner aber auch raue Gesellen. In den Archiven liest man von Diebstählen und von Männern, die andere Männer und deren Frauen schlugen. Es fallen klangvolle Namen wie Adam von Drieberg (der erste Pächter), Hans Friedrich von Plessen oder Herr Sauerkohl.
Neben der Pächtersfamilie lebten auf dem Gut noch Mägde, Knechte, Rinder, Schweine und Pferde. Doch ein Blitzeinschlag sollte diesem mehr oder weniger harmonischen Zusammenleben jäh ein Ende bereiten: 1807 legte er den Viehstall in Schutt und Asche. Doch die Gemeinde lernte daraus und baute fortan mit feuerfesten Dächern und immer einer Pumpe in der Nähe.
1866 war das Geburtsjahr des Gutshauses, wie wir es heute kennen. Aus klostereigenen Ziegeln errichtet beherbergte es fortan zwei Generationen der Familie Hamann, später dann Ökonomierat Flindt und den Amtsgerichtsrat, ebenfalls Flindt. Klingt nach einer Familie, über die Theodor Fontane einen erfolgreichen Roman schreiben könnte. Hat er nur leider nicht.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Gutshaus dann Schauplatz eines Dramas. Während des Krieges hatten sowjetische Kriegsgefangene hier gearbeitet und gelebt. Als die sowjetische Armee einrückte, wurden die Köchin von russischen Soldaten erschossen. Man warf ihr vor, die Zwangsarbeiter nicht angemessen verpflegt zu haben. Die Gutsherrin erschoss sich kurzerhand selbst, vermutlich, um nicht den Russen in die Hände zu fallen.
In den Nachkriegsjahren beherbergte das Haus Flüchtlings- und Tagelöhnerfamilien, die dann einer Kita und einem Konsum wichen. Nach der Wende geriet es in private Hand, die es jedoch nachlässig pflegte. So hinterließen stiller Verfall und Vandalismus ihre Spuren an den alten Gemäuern.
Eine ausführliche Beschreibung der Geschichte Mühlenhofs und des Gutshauses, welche Straftaten sich die Bewohner genau zu Schulden kommen ließen und eine Liste aller Pächter seit Grundsteinlegung finden sich in diesem Wikipedia-Eintrag.